Urlaubszeit ist ja auch immer Lesezeit. Ich habe in den letzten beiden Wochen es auch endlich mal geschafft, ein paar mehr Bücher zu lesen als das sonst so möglich ist. Und da langsam bekannt dein sollte, dass ich durchaus ein Faible für Star Wars habe, waren natürlich auch wieder eben diese Romane dabei.
Es gibt dort eine Romareihe namens "Legacy of the Force". Die Bücher gibt esmomentan nur in Enlisch, sie erscheinen erst nach und nach ab Dezember 2008 in Deutsch. Es geht dabei im Wesentlichen um die Familien von Luke und Mara Jade Skywalker und Han und Leia Organa Solo, die aus den Filmen bekannt sein sollten (ausgenommen Mara). Ohne euch mit den Details langweilen zu wollen, will ich gleich zum Kern kommen, worum es mir geht: Nachdem das Imperium ja bezwungen ist und mehrer Jahre mit erneuten Kriegn und anderen ineren Konflikten überwunden worden sind, besteht die Galaxis inzwischen als lose Allianz zwischen den Planeten. Doch nicht jeder der Planeten trägt die Entscheidungen der Allianz immer auch so mit, wie sie es gerne hätte. Es kommt zu Spannungen innerhalb der Gemeinschaft, ein Planetensystem lehnt sich öffentlich gegen die Gemeinschaft auf.
Was tut man als Staatschef dieser Allianz in so einem Moment? Die eigenen Verbündeten drohen, das fragile Konstrukt zu zerstören, Rebellion macht Schule und muss unterbunden werden, zum Wohle der Allgemeinheit. Notfalls auch mit Gewalt. Es kommt zu einem offenen Krieg, ein innerer Krieg, welcher Familien und Freunde auseinander treibt. Bleibt man ssdem Kurs seiner Heimatwelt treu und wird in der Gemeinschaft geächtet oder umgekehrt? In diesem Spannungsfeld beschreitet Jacen Solo, der ja nunmal dervon Enkel von Darth Vaderist, eben genau wieder dessen Weg. Er versucht Frieden für alle zu schaffen, und dazu muss er hart gegn diejenigen vorgehen, die diesen Frieden bedrohen. Und damit muss er auf die dunkle Seite treten, das Wohl von Vielen über den Willen von Individuen stellen, auch notfalls mit Gewalt.
Klar, Star Wars ist Fiction, einfach und schwarz-weiß, Gut gegen Böse. Doch in diesem Fall verschwimmen diese Konturen. Man könnte diese geschichte auch auf unserem Planeten spielen lassen... Beispiel Georgien-Konflikt: Wer sind die Bösen, wer hat unrecht? Zu wem hält man, auf welche Seite soll man sich schlagen? Was, wenn diplomatische Verhandlungen fruchtlos bleiben? Greift man zu den Waffen? Beginnt man einen Krieg? Oder bleibt man tatenlos und schwach? Es geht immer um Entscheidungen auf den oberen Ebenen von Staaten und Allianzen, Entscheidungen, die aber die "einfachen" Leute wie dich und mich beeinflußen. Wen wir doof finden oder schlimmer noch, wen wir hassen.
Wer begeht das schlimmere Unrecht? Der, der etwas tut ihm Sinne von Demokratie und Frieden, was Menschenleben kostet oder der, der nichts tut und das Schlachtfeld demjenigen überläßt, der handelt? Gut und Böse sind so subjektiv, so beeinflussbar, Propaganda ist so einfach... Das einfachste beispiel ist Religion: "Mein Gott ist besser als deiner, deswegen bist du verdammt" und so weiter, ich könnte zig weitere beispiele dafür finden. Fest steht für mich nur, dass jede Revolution, jeder Aufstand und jedes Rebellentum unweigerlich dazu führt, dass nach erfolgreichem Putsch immer ein neues Imperium entstehen läßt, um ihre Werte zu verteidigen.
Jeder ist ein verkappter Imperator, ein potentieller Sith, sobald es um Entscheidungen für viele geht. Regierungschefs, Manager, Lehrer, Teamleiter, Trainer, selbst kleine Steuerungsfunktionen wie ich. Warten wir mal ab, ob Mr. Obama (dessen Name ja auch nur EINEN Buchstaben vom Top-Terrorismus entfernt ist), wenn er in Amt und Würden ist, auch immer noch so entscheiden kann, wie er immer will, oder ob er auch sein "Change" Fähnchen in den Wind stellen muss und Menschen in den Tod schickt. Und in dem Sinne ist Luke Skywalker ist ein Massenmörder, weil ER der Todesstern gesprengt hat. Mit lauter Menschen wie du und ich, die nur dass gemacht haben, was für SIE das Gute war.
Möge nun die Nacht mit euch sein. Oder so. Ich hab Kopfschmerzen.
