Montag, 25. Februar 2008

Spuren und Reflexionen

Ja, ja, ich weiß... ich hab lange nix mehr geschrieben, aber diesmal bin ich (fast) unschuldig. Ich war nämlich seit einschließlich Sonntag nicht mehr im Leipziger Lande. Los ging es wie geplant pünktlich morgens um 9 Uhr am Sonntag nachmittag, schnell noch den Dienstwagen geholt und ab nach MUC zum Schwesterherz. Da ich am Montag dann auf ein Seminar in der Nähe von Ingolstadt wollte (und nein, ich war dort NICHT zu einem Bewerbungsgespräch), und ich aber auch nicht Montag um 5 losfahren wollte in Leipzig, hab ich gleich mal das Nützliche mit dem...naja, ihr wißt schon... Mein kleiner Neffe schleudert inzwischen unverständliche gelallte Silbenfetzen spricht inzwischen schon ein bißchen, und wenn dass in der Geschwindigkeit weiter geht, dann werd ich in zwei Jahren mit ihm vor dem Beatsteaks-Konzert noch eine rauchen gehen, bevor wir uns das 3. Bier aufmachen.... Oder so... metaph... äh bildlich gesprochen.

Dann ging es aber den nächsten Tag nach Walting zum Moierhof. Gut, wenn man Stadt-Marketing betreiben würde, spräche man sicher von "landschaftlich idyllisch gelegen mit breitem Angebot an Radwegen und Wandermöglichkeiten". Ich fand, es war nicht ganz der Arsch der Welt, aber man konnte ihn schon verdammt gut sehen... Naja, wahrscheinlich der richtige Rahmen für ein Persönlichkeits-Management-Seminar. Das war es nämlich, und Teilnehmener waren andere Kollegen von mir aus denanfderen Standorten und Werken, keiner kannte den anderen vorher und das war auch gut so.

Nach anfänglicher Ignoranz dem allerseits Beschnuppern begann das ganze mit einer sehr untypischen Vorstellrunde, die das sprichwörtliche Eis schnell brach. Es ging dabei nicht "normal" um das eigene Vorstellen, sondern man saß in kleinen Gruppen zusammen und sollte sich EINSCHÄTZEN... Also Menschen, die man nicht kannte, versuchen, beruflich und vor allem privat einordnen. Dabei kamen absolut verblüffende Ergebnissse heraus ("Stefan, du hast bestimmt Geschwister... Schwaester...2... und beide älter...") und man wurde seine Klischees auf einen Schlag los. Sehr geil. War echt was anderes und wahrscheinlich auch ein Grund, wieso die weitere Grüppchenbildung innerhalb der Woche ausblieb.

Ich will jetzt auch gar nicht im Detail auf die einzelnen Tage drauf eingehen, wir haben innerhalb des Seminars einen Tag aus sehr knappen Materialien ein Eierfluggerät bauen müsssen, was aus 3m Höhe starten mussste, es gab Verhandlungsübungen und Rollenspiele und viel viel Theorie zu Stärken, Schwächen, Feed-Back und Präsentationstechniken...Ich werde sicher nicht alles für meine Arbeit einsetzen können, aber mir hat die Woche sehr sehr viel persönlich gebracht. Feed-Back von anderen Menschen kriegt man äußerst selten und dann ist es meist nicht so hilfreich, weil die Leute oft die Schwächen nicht klar adressieren. Somit wurden mir dadurch viele Dinge aufgezeigt, die sonst von den Freunden / Kollegen einfach hingenommen werden, weil sie bereits normal sind oder nicht als wichtig genug für ein Gespräch erachtet werden. Ich denke, ich werde an der ein- oder anderen Stelle an mir arbeiten (können) dadurch.

Das globalgalaktische Allerwichtigste aber zum Schluß: Ich habe richtig tolle Menschen dort kennen gelernt. Nicht nur fachlich, auch Leute, die ich gerne zu meinen Freunden zählen möchte und auch viel daran setzen werde, das das passiert. Das man nicht mt jedem zu 100% klar kam, ist sicher auch klar, aber der Großteil war schon richtig toll... So eine Woche schweißt immer zusammen, aber bei ein paar Leuten war es sicher mehr als Sympatie durch Gruppendynamik. Wir werden sehen, was sich daraus entwickelt, aber ich bin da ziemlich optimistisch bei 3 - 4 Leuten, dass das nicht nur so ein Netzwerk-Kontakt wird / bleibt.